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Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG)

Definition
Das Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG) ist ein deutsches Gesetz, das die Regelungen zur Fortzahlung des Arbeitsentgelts im Falle von Krankheit oder anderen bestimmten Ereignissen festlegt. Es verpflichtet Arbeitgeber, ihren Arbeitnehmern für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel bis zu sechs Wochen) das Gehalt weiterzuzahlen, wenn diese aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig sind.

Bedeutung im HR-Kontext
Im HR-Kontext spielt das EntgFG eine zentrale Rolle, da es die finanziellen Rahmenbedingungen für den Umgang mit krankheitsbedingten Ausfällen von Mitarbeitern regelt. Es sorgt für eine gewisse Planungssicherheit sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber, da es klare Vorgaben zur Entgeltfortzahlung gibt. Das Gesetz fördert zudem die soziale Absicherung der Mitarbeiter und trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit bei.

Vorteile
1. Mitarbeiterbindung: Die Entgeltfortzahlung stärkt das Vertrauen und die Loyalität der Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen, da sie in schwierigen Zeiten finanziell abgesichert sind.
2. Rechtssicherheit: Das EntgFG schafft klare rechtliche Rahmenbedingungen, die sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer gelten.
3. Motivation: Mitarbeiter, die wissen, dass sie im Krankheitsfall Anspruch auf ihr Gehalt haben, sind oft motivierter und fühlen sich wertgeschätzt.
4. Gesundheitsmanagement: Unternehmen können durch gezielte Gesundheitsförderung und Präventionsmaßnahmen die Krankheitsquote senken.

Herausforderungen
1. Finanzielle Belastung: Die Entgeltfortzahlung kann für Unternehmen, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen.
2. Verwaltungsaufwand: Die korrekte Abwicklung der Entgeltfortzahlung erfordert einen gewissen administrativen Aufwand, insbesondere in der Dokumentation und Kommunikation mit den Mitarbeitern.
3. Missbrauchsrisiko: Es besteht die Gefahr, dass einige Mitarbeiter versuchen könnten, das System auszunutzen, indem sie beispielsweise über längere Zeiträume hinweg unberechtigt krankgeschrieben werden.

Best Practices
1. Prävention und Gesundheitsförderung: Unternehmen sollten in Programme zur Gesundheitsförderung investieren, um die Krankheitsquote zu senken.
2. Klare Kommunikationswege: Eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitern über ihre Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit dem EntgFG kann Missverständnisse vermeiden.
3. Schulung der Führungskräfte: Führungskräfte sollten geschult werden, um den Umgang mit krankheitsbedingten Ausfällen professionell und empathisch zu gestalten.
4. Dokumentation: Eine sorgfältige Dokumentation der Krankheitsfälle und der durchgeführten Maßnahmen kann helfen, rechtliche Probleme zu vermeiden.

Fazit
Das Entgeltfortzahlungsgesetz ist ein wichtiges Element des deutschen Arbeitsrechts und hat sowohl für Mitarbeiter als auch für Arbeitgeber weitreichende Implikationen. Während es viele Vorteile in Bezug auf Mitarbeiterbindung und soziale Sicherheit bietet, bringt es auch Herausforderungen mit sich, insbesondere in finanzieller und administrativer Hinsicht. Durch die Implementierung von Best Practices können Unternehmen jedoch die positiven Effekte des Gesetzes maximieren und gleichzeitig die Herausforderungen effektiv managen.

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